Vesterålen (28.06. – 03.07.)

Nordvågen

Am Donnerstag den 28. verlassen wir Laukvik und damit die Lofoten; nur etwa 20 Seemeilen lang ist die Überfahrt zum Eidsfjord, welcher sich tief in die Vesterålen-Insel Langøya erstreckt. Das Wetter ist auch ganz passabel, wir kommen sogar bei Sonnenschein in der gut geschützten Ankerbucht Nordvågen an; am nächsten Tag regnet es aber schon wieder ergiebig, so dass wir den Freitag dort ohne Landausflug an Bord verbringen.

Stokmarknes

Samstag ist es wieder freundlicher, und vor allem die Aussichten für Sonntag und Montag sind gut, so dass wir den Anker lichten und weiter Richtung Hinnøya fahren; dabei kommen wir gegen Mittag an Stokmarknes auf Hadseløy vorbei, wo wir Station machen.

Das Hurtigruten-Museum mit der ‘Finnmarken’ in Stokmarknes

Stokmarknes ist der Geburtsort der Hurtigruten; hier begründete 1893 der Kapitän Richard With die weltberühmte Postschifflinie, deren Schiffe bis heute die norwegische Küste zwischen Bergen und Kirkenes befahren. In einem Museum, zu dem auch die an Land gezogene, 1963 gebaute ‘Finnmarken’ gehört, kann man sich über die Geschichte der Hurtigruten informieren.

Ansonsten ist Stokmarknes mit gut 3000 Einwohnern übersichtlich, und wir fahren am Nachmittag weiter in den

Lonkanfjord
Lonkanfjord mit Møysalen

an dessen südöstlichem Ende wir schließlich wieder den Anker werfen.

Der Fjord erstreckt sich einige Seemeilen durch grüne, dicht bewaldete Hügel von nur einigen 100 Metern Höhe, endet aber vor schroffen Bergen, die vom Møysalen, dem mit 1262 Metern höchsten Berg der Lofoten und Vesterålen, überragt werden. Da uns am Sonntagmorgen ein wolkenloser Himmel begrüßt, beschließen wir eine Wanderung in die Berge.

Der Weg ist abwechslungsreich, man erlebt die völlig unterschiedlichen Höhenabschnitte; auf gut 900 Metern Höhe erreichen wir einen Vorgipfel, der schon eine tolle Aussicht über die Inselwelten und das Gebirge bietet.

Blick auf den Møysalen (1262 m)

Auf die letzten 300 Höhenmeter bis auf den Møysalen müssen wir verzichten, denn der Rest des Weges erfordert Steigeisen und Seilsicherung, aber wir sind auch so begeistert von der Wanderung.

Auch am Montag ist der Himmel zunächst noch wolkenlos, und so fahren wir nur ein kleines Stück aus dem Fjord wieder heraus und ankern erneut in

Brottøya / Skipøyosen

Die kleine Insel liegt direkt vor dem Eingang in den Raftsund, der Richtung Süden wieder durch die Lofoten in den Vestfjord führt und bietet eine Ankerbucht mit Sandstrand und in allen Türkis- und Blautönen schimmerndem Wasser – ein idealer Ort zur Erholung von der Bergtour am Vortag, zum Grillen und zum Genießen der Mitternachtssonne – bislang hat die sich ja immer hinter Wolken oder Bergen versteckt. Zwar tauchen gegen Abend Wolken auf, aber die lassen den mitternächtlichen Himmel nur noch spektakulärer aussehen …

Kaum zu glauben, wie gewaltig der Wetterunterschied ist: bei bedecktem Himmel und Regen ist es kalt hier, die Mittagstemperaturen erreichen kaum 10 Grad; wenn aber der Himmel wolkenlos ist, verdoppeln sich die Temperaturen innerhalb eines Tages (die Sonne hat ja auch 24 Stunden Zeit dafür …), und am Nachmittag ist es hochsommerlich.

Am Dienstag ist es aber auch schon wieder vorbei damit, die Wolken vom Vorabend haben Regen und Wind gebracht – da bleiben wir besser noch einen Tag hier vor Anker, bis wir in den Raftsund fahren.